Prinzip der Anziehung
Motten zum Beispiel ...
... fliegen auf Licht. Fliegen fliegen auf Fladen. Bienen fliegen auf Blüten.
Das Prinzip der Anziehung ist gleich. Und doch gibt es Unterschiede.
Der Mensch hat sich in seinen tiefsten Bedürfnissen wenig verändert. Nur die Methodik, die Saiten zum Schwingen zu bringen, hat sich verformt.
Was auch immer umworben werden soll: die Formel ist schon da.
Warum laufen Männer Rockzipfeln hinterher? Warum sammeln Frauen und jagen Männer? Alles dreht sich um ein mysteriöses Lockmittel, tief verwurzelt in der Wesenhaftigkeit.
Werben ist die natürlichste Sache von der Welt. Aber kein natürliches Ereignis gleicht dem anderen.
Deshalb gibt es auch oberflächliche, tiefgreifende, fade, mitreissende, trockene, bewegende, überzeugende, redundante, treffende, überszielschiessende, merk-würdige Werbung.
Und alle wollen immer nur das eine ... Ergebnis.
Hier räkelt sich Eva. Dort steht Adam. Eva ist Spezialistin in Sachen Verführkunst. Sie weckt Bedürfnisse, z.B. mit einem Apfel.
Ist nun aber der Apfel oder Eva das Objekt der Begierde?
(C) Take Janssen - text-joker.de
Tränen und ihre Wirkung
Chemisches Signal in weiblichen Tränen entdeckt
Der bloße Geruch von weiblichen Tränen hat eine bemerkenswerte Wirkung auf Männer: Er senkt ihre sexuelle Erregung. Offenbar ist ein spezieller Botenstoff im Spiel.
Israelische Forscher haben in Tränen ein verborgenes chemisches Signal entdeckt: Der bloße Geruch weiblicher Tränenflüssigkeit senkt die sexuelle Erregung von Männern – ohne dass diese sich des
Effekts bewusst würden oder auch nur echte Tränen von reinem Salzwasser unterscheiden könnten. Das vermelden nun Wissenschaftler um Noam Sobel vom Weizmann Institute of Science in Rehovot. Ein
noch unbekannter chemischer Botenstoff vermittelt offenbar diese Wirkung.
Sie liefern damit erstmals einen handfesten Hinweis auf die Frage, warum der Mensch gerade in Momenten höchster Emotionalität Flüssigkeit aus seinen Augen schüttet. Welche
evolutionsgeschichtliche Funktion die nun entdeckte erregungsmindernde Wirkung des Sekrets hatte, lassen die Wissenschaftler allerdings noch offen.
Sobel und Kollegen hatten per Anzeige nach sensiblen "Spenderinnen" gesucht, denen ein rührender Spielfilm schnell das Wasser in die Augen treiben würde. Frisch gewonnene Tränen wurden
anschließend Männern zum Riechen vorgehalten oder in Form getränkter Pflaster unter die Nasenlöcher geklebt. Als Kontrollprobe diente eine Salzlösung, die die Forscher den Spenderinnen über die
Wangen träufelten.
Eine ganze Reihe von Messverfahren lieferte dann das immer gleiche Ergebnis: Probanden, die an Tränen geschnüffelt hatten, werteten Frauengesichter als sexuell unattraktiver, hatten verminderte
Mengen von Testosteron im Speichel und fühlten sich im Schnitt weniger erregt. Hautwiderstandsmessungen und Hirnscans bestätigten ihre Selbsteinschätzung. Nach Meinung von Sobel und Kollegen
dürften Tränen unter natürlichen Umständen sogar noch stärker wirken: Männer, die eine weinende Frau umarmten, kämen mit deutlich mehr Tränenflüssigkeit in Kontakt als die Probanden in ihrem
Experiment.
Einen Einfluss der tränenreichen Proben auf die Stimmung beobachteten die Forscher übrigens nicht: Die Testpersonen fühlten sich nicht trauriger als die, die an der neutralen Flüssigkeit
geschnüffelt hatten. Auch gaben die Probanden an, dass die Testtröpfchen nach nichts rochen. Aus praktischen Gründen hatte das Team darauf verzichtet, die Wirkung von Männertränen mit zu
untersuchen: "Hätten wir für jeden Durchlauf auch männliche Tränen gewinnen wollen, hätte die Studie nach unseren Schätzungen einige weitere Jahre in Anspruch genommen", so die Forscher. Sie
hatten nach einer solchen Wirkung von Tränen gefahndet, nachdem sich herausgestellt hatte, dass Mäuse über ihr Augensekret chemische Pheromon-Botschaften aussenden. (jd)
Quelle: wissenschaft-online.de
Glosse
Ein Buch! Ein Buch!
Anregung zum Nachdenken und Mitmachen
Das Bremer Wilhelm Wagenfeld Haus probt mit dem Kommunikationsverband Nordwest ein "neues" Ausstellungs-konzept. "Wir machen professionelle Kommu-nikation erlebbar, zeigen wie sie entsteht und welche Wirkung sie entfaltet", sagt Stephan Kappen vom Vorstand des Kommunikationsverbandes Nordwest. "Wir schaffen hier einen Diskurs und wollen damit zum Nachdenken und Mitmachen sowie zum Besuch der Ausstellung anregen."
Originaltext der Presseinformation zur
Ausstellungs-Premiere:
-Zitat -
"Weitere Höhepunkte sind zwei übergroße buchähnliche Exponate mit Arbeiten aus Fotografie und Illustration, die geöffnet ein enormes Format von 140 mal 100 Zentimetern bieten. Hergestellt
werden sie im Digitaldruck aus jeweils einer einzigen rund 45 Meter langen Druckbahn. Das Besondere: Die Distanz zwischen Exponat und Betrachter wird aufgehoben, denn nur durch
eigenhändiges Umblättern kann der Besucher einen Blick auf alle enthaltenen Bilder werfen." - Zitatende -
Was zählt, ist immer noch der persönliche Kontakt, wenn es um Kommunikation geht. Oder? Jedenfalls lichteten sich die Ausstellungsräume nach zwei Stunden dramatisch schnell. Dafür drängte sich das geladene Premieren-Publikum im Partyzelt dicht an dicht. Kuschel-Kommunikation.
Zuvor hatte TOPIC life einige Stimmen zu unserem Lieblings-Exponat, dem großen in Digitaldruck hergestellten Fotobuch erfragt. Besonders angetan waren wir von der kunstvoll konstruierten Aussage "... die Distanz ... wird aufgehoben, denn durch eigenhändiges Umblättern kann der Besucher einen Blick auf alle enthaltenen Bilder werfen".
TOPIC: "Was halten Sie von dieser Beschreibung?", wollten wir von den Kommunikationsfachleuten wissen.
Hier einige Statements:
"Das trifft exakt den strukturellen Aufbau dieses Kunst ... oder besser Kommunikationsobjekts."
"Bitte nochmal ... ja, das machen wir ja gerade, hat uns auch animiert es zu tun ...".
"Wo steht das denn?"
"Oft ist es so, dass die Besucher einer Kommunikationsperformance an die Exponate herangeführt werden müssen, um den immanenten Sinngehalt transparent ...".
(Ja, danke.)
"Cool. Wie das?? Scherz oder was?"
"Bitte...? Moment, ja ... ja ... beschreibt das ganz gut, meine ich ..."
"Passt genau. Die Distanz ist immer ein Problem zwischen Kunstwerken und Betrachtern, Hinweise sind immer gut."
Nach jeder Antwort sage ich: "Dies hier ist doch ein Buch. Richtig? Was soll man denn sonst damit machen, außer umblättern?"
Einige lachten, einige fühlten sich bloßgestellt. Keiner war bereit, seinen Namen für den Druck freizugeben. -tja-
(C) Take Janssen - text-joker.de
der Stern-Herausgeber und Kunsthalle-Emden-Gründer sagte einmal: "Man kann über alles schreiben, nur nicht über vier Seiten."
"Die Menschen wollen nicht mehr lesen ..." oder "In der Kürze liegt die Würze ..." oder " ..."
Ja, stimmt meistens. Aber was ist, wenn Sie etwas mehr zu sagen haben?
Die Aufnahmefähigkeit und - bereitschaft der Menschen ist wohl unterschiedlich, aber auf natürliche Weise begrenzt.
Doch die Salamitaktik funktioniert. Wenn der erste Satz interessant ist, liest man den zweiten, wenn der zweite interessant ist, den dritten, wenn der dritte ...
(C) Take Janssen, text-joker.de